Höchste Auszeichnung: Leistungsspangen für Jugendfeuerwehrleute

IMG_20141026_125715Jugendliche machen vor Freude Luftsprünge, als ihnen die Abnahmeberechtigten Michael Wickenhöfer und Markus Potthof nach ihrer letzten Station mitteilten, dass sie es geschafft haben. Die Freude ist riesig und nicht umsonst, denn später hieß es antreten, um sich die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr ans Revers heften zu lassen: Die Leistungsspange verdienten sich am Sonntag 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus ganz Hessen (Main Kinzig Kreis, Marburg, Kassel-Land und Vogelsbergkreis) im Homberg/Ohm beim Nachtermin der Hessischen Jugendfeuerwehr.

In diesem Jahr haben 4 Gruppen aus Hessen an dem Nachtermin der Leistungsspange der Hessischen Jugendfeuerwehr teilgenommen. Um die Leistungsspange erhalten zu können, ist Teamgeist, Ausdauer und feuerwehrtechnisches Wissen von Nöten. Die Schnelligkeitsübung stellt die Wasserförderung über eine längere Wegstecke dar. Hierbei sind acht C-Schläuche in einer geraden Linie ohne Schlauchverdrehung in mindestens 75 Sekunden zu verlegen.

Sinn des Löschangriffs ist das Erlernen eines schulmäßigen Löschangriffs nach der neuen Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 3. Der Löschangriff wird trocken, also ohne Abgabe von Wasser durchgeführt. Hierbei müssen die neun Jugendlichen der Gruppe die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer mit Saugschläuchen herstellen sowie ein Löschangriff mit drei C-Rohren durchführen. Jeder Nachwuchsbrandschützer hat dabei ganz bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Bei diesem Teil der Übung kommt es weniger auf die Schnelligkeit an. Vielmehr wird von den Wertungsrichtern auf die korrekte Durchführung sämtlicher Handgriffe geachtet, wobei jeder Fehler zu Punktabzug führt.

Die Beantwortung von Fragen dient dem Training feuerwehrtechnischen und allgemeinen Wissens. Das Wissen der Gruppe wird innerhalb eines rund 15-minütigen Gesprächs mit der Gruppe durch einen Wertungsrichter ermittelt. Hierbei sind unter anderem Fragen über Organisation, Geräte und Ausrüstung der Feuerwehren, Unfallverhütung sowie Gesellschafts- und Jugendpolitik zu beantworten. Beim Kugelstoßen wird die Körperstärke und -gewandheit trainiert. Die Kugel (5 Kilogramm für Jungen, 4 Kilogramm für Mädchen) ist von den Mitgliedern der Gruppe insgesamt mindestens 55 Meter weit zu stoßen, wobei jedes Gruppenmitglied nur einmal eingesetzt werden darf.

Ziel des Staffellaufes ist es, die Schnelligkeit und Ausdauer der Jugendlichen zu trainieren. Die Gruppenmitglieder müssen eine Strecke von 1500 Metern in höchstens vier Minuten und zehn Sekunden durchlaufen, wobei die Strecken der einzelnen Läufer innerhalb der Gruppe frei einteilbar sind. Die Bewertung des Gesamteindrucks dient dem Erlernen guter persönlicher Haltung sowie geordnetem, geschlossenem Auftreten. Es wird nicht die Leistung, sondern das Verhalten der Gruppe während der einzelnen Übungsteile bewertet. Dies spielt auch vor dem Hintergrund eine große Rolle, dass man sich später in der Einsatzabteilung blind vertrauen muss, um nicht sein eigenes und das Leben seiner Kameraden zu gefährden.

Bei der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied einer Jugendfeuerwehr erreichen kann. Hierfür ist eine entsprechende Leistung innerhalb der Gemeinschaft einer Löschgruppe aus neun Personen erforderlich. In allen Sparten wird die Gemeinschaftsleistung der Gruppe gefordert, wobei der Stärkere dem Schwächeren hilft. Der Nachtermin der Leistungsspange wird von der Hessischen Jugendfeuerwehr jedes Jahr im Vogelsbergkreis an verschieden Orten durchgeführt. Zur Überreichung der Leistungsspange war der Bürgermeister der Stadt Homberg/Ohm Prof. Béla Dören, der Stellv. Kreisbrandinspektor Hubert Helm, Hombergs Stadtbrandinspektor Peter Pfeil anwesend sowie der Stellv. Landesjugendfeuerwehrwart Markus Potthof.

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